Lesestoff


„Wer bin ich eigentlich und was mache ich hier?“



Nähere Informationen zu meiner Person findest Du hier auf meiner Homepage, deshalb möchte ich Dich an dieser Stelle nicht mit meinem Lebenslauf langweilen. Wichtig an dieser Stelle ist vielleicht aber, dass ich seit über zwanzig Jahren als Erzieherin arbeite.
Während dieser Zeit und bei meiner Tätigkeit als Coachin habe ich die unterschiedlichsten Einrichtungen besucht und in diversen Teams gearbeitet.
Daher weiß ich, dass zwar jedes Team anders und einzigartig ist, andererseits so gut wie alle Teams die gleichen Themen haben, die sie bewegen (oder eben auch nicht).

Seit Jahren beobachte ich, wie pädagogische Fachkräfte sich im Job abstrampeln, immer unglücklicher werden und doch für ihre Mühen und Themen belächelt werden. Den Satz: „Das hast du doch bei der Jobauswahl gewusst, warum beklagst du dich jetzt?“ haben die meisten schon mindestens einmal gehört, wenn sie über ihre Arbeitsbedingungen gesprochen haben.
Immer öfter wird die Unzufriedenheit so groß, dass tolle Fachkräfte, die ihren Beruf mit Leidenschaft und Herzblut betreiben, umsatteln und sich eine andere Tätigkeit suchen.
Was zurückbleibt, ist ein überlastetes Team, das um ein wertvolles Mitglied ärmer ist; Kinder, die von dieser Fachkraft profitieren würden, und eine Einrichtung, die ein Stück weniger strahlt.
Einerseits ist das vollkommen verständlich und nachvollziehbar, andererseits ist es unfassbar, wie wenige Führungskräfte es verstehen, etwas dagegen zu unternehmen.
Damit meine ich nicht vorrangig die gesetzlichen Rahmenbedingungen, obwohl diese natürlich an vielen Stellen stark verbesserungswürdig sind.
Ich spreche von Dingen wie Teamklima, Fehlerkultur, Führungsverständnis und der allgemeinen Haltung der Leitung.
Wer von sich als Führungskraft denkt, man wisse alles, der ist hier falsch – so eine Leitung wird sich aber wahrscheinlich auch nicht hierher verirren.

Nein, ich richte mein Angebot an Menschen, denen klar ist, dass sie niemals aufhören dürfen, Lernende zu sein. Die sich stets weiterentwickeln wollen und deren Ziel es ist, die Qualität ihrer Führungsarbeit, ihres Teams und ihrer Einrichtung stetig zu verbessern.
Denn, das dürfen wir nie vergessen, in unseren Einrichtungen prägen wir das Leben der Kinder, die unsere Zukunft bestimmen. Es kann nur in unser aller Interesse sein, dass wir alles tun,
um den uns anvertrauten Kindern das passende Rüstzeug dafür an die Hand zu geben.

Nachdem Du immer noch hier bist und liest, gehe ich davon aus, dass Dein Interesse geweckt ist und möchte Dir sagen, wie großartig ich es finde, dass Du offen für Neues bist. Wobei – vieles ist gar nicht neu, nur anders. Und vieles ist zwar bekannt, geht aber im Alltag unter. Aber dazu mehr in den nächsten Beiträgen.

Wenn Du Anregungen, Ideen oder Wünsche hast, dann lass es mich gerne wissen.
Viel Spaß beim Lesen, Deine Stefanie




„Was ist eigentlich Coaching?“


Viele haben, wenn sie an einen Coach denken, einen Coach aus dem Sport im Sinn. Einen Jogi Löw, der sein Team zu Bestleistung antreibt, Fehler laut kommentiert, verbessern lässt und ab und zu an den Spielfeldrand spuckt.
Ich kann Dich beruhigen: die wenigsten Dinge davon mache ich bei einem Coaching.

Man darf ein Coaching nicht mit einer Beratung verwechseln, bei der erklärt wird, wie ein Missstand bestmöglich behoben wird.
Bei einem Coaching geht es erst einmal darum, herauszufinden, was dein eigentliches Thema ist. Die meisten Menschen stören sich nämlich vorrangig an einem Symptom.
Zum Beispiel kann „Ich bekomme die Stapel auf meinem Schreibtisch nicht in den Griff“  ein Symptom für verbesserungswürdiges Zeitmanagement, Priorisierungsdefizite oder ein Thema beim Deligieren von Mikromanagement sein. Also finden wir gemeinsam zuerst heraus, was genau das „Problem“ ist.
Dann, was Dein eigentliches Ziel ist und dann, wie Du es erreichen kannst.

Coaching ist ein Prozess. Man legt nicht einen Schalter um und wie von Zauberhand ist alles über Nacht im Optimalzustand. Würde das funktionieren, hätten alle Menschen ihreTraumfigur und -gehalt. Beim Coaching geht es viel eher darum, das ich als Coachin Deinen Prozess begleite, Dir Tools vorstelle, mit denen Du Deine eigenen Lösungen finden kannst, wir gemeinsam Deine Erfolge betrachten, anerkennen und zelebrieren, darauf aufbauen und weitergehen.

Natürlich gibt es auch gefühlte Misserfolge, z.B. hast Du Dir etwas fest vorgenommen und dann doch nicht umgesetzt.
Genau genommen sind solche Dinge auch Erfolge, denn sie sagen uns beim genaueren Betrachten einiges. Wolltest Du Dir z.B. eine to-do Liste machen, damit Du den Überblick nicht verlierst und hast es dann doch nicht getan? Dann erarbeiten wir gemeinsam, warum Du den Plan nicht umgesetzt hast. Keine Zeit? Siehe oben: Priorisierungsdefizite? Hat es sich nicht stimmig angefühlt?
Dann weisst Du das jetzt – jedes Wissen ist wichtig. Wir finden ein anderes Tool für Dich.

Wichtig ist, nach solchen gefühlten Misserfolgen den Antrieb nicht zu verlieren. Hier habe ich dann doch die Rolle des Coaches und halte Dich bei der Stange (Vorsicht, Sport-Wortwitz), wenn der erste Schuss aufs Tor nicht sitzt. Dabei spucke ich dann jedoch nicht in die Ecke, sondern erarbeite mit Dir Handlungsalternativen, die sich für Dich gut anfühlen und zu Dir passen.

Alleine schon, dass Du an Dir arbeiten willst, ist ein Sieg und bewundernswert und macht Dich zu einer besseren Führungs- und Fachkraft!

Wenn Du mehr Fragen zum Thema Coaching hast, melde Dich gerne bei mir.
Weiterhin viel Spaß beim Lesen, Deine Stefanie





„Alle reden von Systemik, aber was ist das überhaupt?“


Die Systemik ist ein Gedankenkonstrukt, das eine bestimmte Denk- und Handlungsweise bezeichnet. 
Gemeint ist, das man sich der Tatsache bewusst ist, dass man sich in alle Lebensbereichen in einem System befindet und die Handlungen innerhalb dieses Systems andere Systempartner betreffen und zu Reaktionen anregen – bewusst oder unbewusst.

Ein Beispiel: 
Du kommst morgens zur Arbeit und weil du ein Morgenmuffel bist, setzt du zuerst eine Kanne Kaffee auf und sagst dann erst „Hallo“ zu deiner Kollegin.
Eigentlich habt ihr ein gutes Verhältnis, dir fällt allerdings auf, dass deine Kollegin morgens immer irgendwie schlecht gelaunt ist. Du erklärst dir das damit, dass sie auch ein Morgenmuffel ist, so wie du, und verstehst daher gar nicht, wieso sie dann nicht selbst kaffee kocht – sie trinkt ja selbst auch gerne eine Tasse.
Langsam fängt es an, dich zu nerven, dass sie so rücksichtslos istund nachdem es den Anderen im Team auch schon auffällt, dass ihr scheinbar Krach habt, kommt es zum Gespräch.
An diesem Punkt ist die Stimmung schon so schlecht, dass es laut wird und man sich erst einmal mit Vorwürfen bewirft.
Plötzlich kommt raus: Die Kollegin hatte deine Morgenmuffelei gar nicht bedacht, sondern vermutet, dass dir dein Kaffee wichtiger ist, als ihr erst einmal „Hallo“ zu sagen. Sie selbst kocht keinen Kaffee, weil sie es nicht kann. Die Tasse, die sie mit dir trinkt, ist nämlich die einzige für sie, sonst trinkt sie Tee.
Hier hat nun also deine Handlung (zuerst Kaffee kochen) euer Kollegen-System quasi in Schwingung versetzt und bei deiner Kollegin etwas ausgelöst (schlechte Laune, weil dir der Kaffee wichtiger ist als sie). Ihr Verhalten wiederum gibt neue Impulse an euer System (ihre schlechte Laune), die bei dir etwas auslösen (Irritation, wieso sie denn keinen Kaffee kocht) und so weiter und so fort…
Systemisches Denken verhindert natürlich nicht, das negative Impulse ins System kommen oder ein*e Systembeteiligte*r einen Impuls negativ auffasst.
Es sorgt dafür, dass dir diese Abläufe bewusst sind und du deine eigenen Handlungen aktiv hinterfragen und ggf. entsprechend gestalten kannst. 
Manchmal ist dies verzwickt und kompliziert. Wenn man dann noch selbst involviert ist, verliert man häufig den distanzierten Blick auf etwas. Aus diesem Grund gibt es Leute wie mich.
Als Coachin helfe ich dir gerne, einen Schritt zurück zu treten und einen neuen Blick auf dein System zu werfen, das nicht rund läuft.
Natürlich ist das nicht das Einzige, was bei einem Coaching gemacht werden kann, aber dazu an anderer Stelle mehr.

Fürs Erste wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen - überleg doch mal, in welchen Systemen du überall Teil bist.
Deine Stefanie